13. Dezember Advent- Doppellesung: Markus Grundtner und Daniel Stögerer

„Der Fall der Fantasie“ von  Markus Grundtner (Edition Keiper)

Anatol Altmann ist beruflich frustrierter Strafverteidiger und privat penibler Pen-&-Paper-Rollenspieler, dazu verstrickt in ein unbefriedigendes Liebesdreieck mit einem Kollegen und einer Kollegin. Da passiert es: Er erhält das einmalige Angebot, sein Leben gegen ein neues in einer fantastischen Zwischenwelt zu tauschen. Dort, im Sprengel des Höchsten Gerichtshofs, vermag er Gerechtigkeit zu bewirken statt nur Recht durchzusetzen. Durch das Nachspielen von Gerichtsakten mit Würfeln, Stift und Papier. Grundsätzlich simpel.

Er akzeptiert, doch gar nichts wird simpel. Umgehend stürzt er in ausgefallenste Verfahrenssituationen voll tiefgehender Wortgefechte. Die Allmacht der Gerechtigkeitskorrektur ist nicht, was sie scheint. Sie entpuppt sich als brandgefährlich für seine Ideale, ja, sogar für seine Existenz.

Markus Grundtner, geboren 1985 in Wien, früher Arbeitsrechtler auf kleiner Kanzleibühne, mittlerweile Jurist in der Rechtsabteilung der Wiener Staatsoper, aber immer Autor. Studienabschlüsse in Theater-, Film- und Medienwissenschaft sowie in Rechtswissenschaften (Universität Wien). Veröffentlichungen von Kurzprosa in Literaturzeitschriften (u.a. in: Am Erker, Die Rampe, erostepost, manuskripte und Podium), in Anthologien und auf Ö1. Diverse Stipendien und Preise. Debütroman Die Dringlichkeit der Dinge (Longlist Österreichischer Buchpreis 2022).

 

„Luzia – Kindheit zwischen zwei Kriegen“ Daniel Stögerer (Edition Keiper)

Wien, 1926: Hunderte warten im Schneetreiben vor den Arbeitsämtern, bei Protesten fallen Schüsse, und schwangere Frauen pilgern heimlich zu einem schäbigen Zinshaus in der Troststraße, um die Dienste einer gewissen Frau Tóth in Anspruch zu nehmen. Diese ist Pflegemutter der achtjährigen Luzia, eines schüchternen Mädchens, das inmitten all jener Unruhen anfängt, nach dem Verbleib ihrer leiblichen Mutter zu fragen. Als die Mutter aber nichts von ihr wissen will, schickt man Luzia als Dienstkind zu Bauern in die Bucklige Welt, wo sie zunächst alleine ihren Weg bestreiten muss.

Ein Roman über ein ungewolltes Kind in einem ungewollten Land, über Hoffnung in finsteren Zeiten und die Suche nach Zugehörigkeit.

Daniel Stögerer, 1997 geboren, verbrachte seine ersten Lebensjahre in Hochneukirchen in der Buckligen Welt, wo auch sein Roman Luzia zur Hälfte spielt. Er wuchs im Südburgenland auf und lebt heute in Wien und Festenburg. Sein Brotberuf, die Krankenpflege, ermöglicht ihm tagtäglich den Austausch mit Menschen aus allen Schichten der Gesellschaft, und seine Texte entstehen oft als Resultat seiner Einblicke in verschiedenste Lebenswelten. Sein Debutroman „Luzia“ handelt von der Kindheit seiner Urgroßmutter, welche die Wiener Zwischenkriegszeit als Pflegekind vom Rand der Gesellschaft aus erlebte.

Eintritt: Freie Spende!

Anmeldung erbeten: info@buchcafe-melange.com